1.   Leistungsabzeichen  - Atemschutz  in Gold

des BFV-Niederbayern

 

Zum ersten Mal wurde am  Samstag, den 18.06.2016 in Osterhofen der Niederbayerische Atemschutz-Leistungsabzeichen der Stufe Gold abgehalten. Mit dabei waren auch vier Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Pocking und Indling. Sie meisterten die Aufgaben mit Bravour.

"Mayday, Mayday, Mayday" – so lautet der Funkspruch, wenn ein Atemschutzträger in größter Not ist. Dann ist er gefordert, der Atemschutz-Rettungstrupp, der bei jedem Brandeinsatz in Bereitschaft steht, um im Fall des Falles den eigenen Kameraden zu helfen. Dieses Szenario ist eines der Bestandteile des Atemschutz-Leistungsbewerbes der Stufe Gold. Ausgerichtet wird der Bewerb vom Bezirksfeuerwehrverband Niederbayern. Nur acht Atemschutz-Trupps aus ganz Niederbayern, bestehend aus Truppführer und Truppmann, unterzogen sich diesem Atemschutzleistungsbewerb in Gold.

Anspruchsvolle Zulassungsvoraussetzungen

Mit den Startnummern 1 und 2 gingen die beiden Trupps aus dem Stadtgebiet Pocking ins Rennen. Trupp 1 Pocking/Indling: Andreas Sedlmeier und Rupert Kreuzhuber jun.; Trupp 2: Indling Peter Bogner jun. und Patrick Gayer. Neben den sehr anspruchsvollen Zulassungsvoraussetzungen wie zum Beispiel der gültigen Tauglichkeitsuntersuchung für Atemschutzgeräteträger, den erfolgreich abgelegten Leistungsabzeichen Atemschutz in Silber und Löscheinsatz in Gold oder höher, einem Nachweis in Erster Hilfe sowie einer anerkannten sportlichen Leistung, wird bei diesem "Goldenen Atemschutz-Bewerb" eine Menge an fachlichem Können sowie körperlicher Leistungsfähigkeit an fünf Stationen gefordert.

Station 1 - Notfallrettung

An der ersten Station mussten die Teilnehmer nach dem vorschriftsmäßigen Ausrüsten mit Atemschutzgeräten in der Funktion als Rettungstrupp eine von zwei Lagen in vorgegebener Zeit meistern. Der verunglückte Atemschutzgeräteträger konnte entweder eingeklemmt oder ohne ausreichende Luftversorgung sein. Hier mussten der Rettungstrupp schnell reagieren und die richtigen Entscheidungen treffen, um den verunglückten Kameraden zügig, aber schonend an einen sicheren Ort zu bringen und die lebenswichtigen Vitalfunktionen aufrecht erhalten.

 


Station 2 - Brandbekämpfung über Steckleiter

An Station zwei mussten die Bewerber in vorgegebener Zeit einen Löschangriff mittels Steckleiter vornehmen, dazu den Schlauch selbst verlegen, die Leiter gegen Umfallen sichern, den unter Druck stehenden Schlauch sowie die Feuerwehr-Axt mit einer Feuerwehrleine in den 1. Stock hoch ziehen und das vorgegebene Brandziel bekämpfen. Unter den kritischen Augen der Schiedsrichter und der Stoppuhr wurde von den Atemschutztrupps Präzision verlangt.


Station 3 - Gerätekunde und Flaschenwechsel

Neben dem richtigen Ablegen der Ausrüstung und dem Wechsel der Druckluftflasche wurden die Teilnehmer an Station drei von den Bewertern über das Atemschutzgerät befragt. Jeder Atemschutzgeräteträger muss die Funktionsweise eines Pressluftatmers kennen und dessen Teile benennen können.


Station 4 - Erste-Hilfe und Defibrilation

Eine weitere praxisnahe Übung erwartete die Prüflinge an Station vier. Ein Atemschutzgeräteträger ist im Einsatz bewusstlos zusammengebrochen – so das Szenario. Ein bewusstloser Atemschutzgeräteträger wurde schonend von seiner Ausrüstung befreit, die Feuerwehrjacke ausgezogen, um dem Hitzestau entgegenzuwirken und in die stabile Seitenlage gebracht. Neben den Kenntnissen der Ersten Hilfe mussten die Teilnehmer auch den Umgang mit dem Defibrillator darstellen.


Station 5 - Theoretische Prüfung

An der fünften Station, war ein Fragebogen mit 50 Fragen aus dem Bereich Atemschutz und Einsatztaktik zu beantworten. Beim Schlussappell wurde als Lohn der Mühen das Atemschutz-Leistungsabzeichen in Gold von Bewerbsleiters KBM Manfred Ziegler (Osterhofen) sowie vom Landes-Bewerbsleiter OBM Karl Diepold (Amberg) erstmalig an die Teilnehmer verliehen und sie dürfen dieses seltene Abzeichen nun stolz an ihrer Uniform tragen.