09. Oktober 2015 Herbstübung in Pimshof

 

KBI Högl: "Herbst-Großübung mit 89 Dienstleistenden aus fünf Nachbarwehren erfolgreich absolviert" – Neuer Löschbrunnen besteht Härtetest

Pocking. Gewohnter Tagesabschluss am Pinsmer-Hof: Am frühen Abend nochmals die Schweine füttern. Plötzlich Brand-Geruch vom angrenzenden Überboden – starke Rauchentwicklung inklusive: Beim Pimshof-Bauern Martin Gramüller schrillen die Alarm-Glocken: Feuerwehr-Notruf 112. Einsatz-Stichwort "B4" (Brand landwirtschaftliches Anwesen): Per Funkabruf werden die Nachbarwehren Indling, Hartkirchen, Gögging und Pocking – letztere mit Drehleiter – zum Brand-Objekt delegiert.

Kaum fünf Minuten später: Kommandant Christian Schärtl von der Indlinger Wehr übernimmt die Einsatzleitung, sondiert die Lage und dirigiert die kurz danach eintreffenden Nachbarwehren mit Unterstützung seiner beiden Abschnittsleiter Rupert Kreuzhuber senior und junior zu den einsatztechnisch wichtigsten Stellen. Menschen-Rettung, Verletzten-Versorgung, Brand- und Rauchbekämpfung: Überlegtes Handeln ist gefragt. Ausgestattet mit mehreren Wärmebild-Kameras, erreichen Kameraden mit schwerem Atemschutz über Außentreppen den völlig verqualmten Überboden. Aus vollen Rohren übernehmen gleichzeitig Trupps aus Drehleiter-Höhe den Brand- und Objektschutz, den die nachalarmierte Bad Füssinger Feuerwehr ebenfalls aus Drehleiter-Höhe von der Hof-Rückseite her gewährleistet.
Wertvolle Dienste leistet dabei der neue Pimshofer Löschbrunnen. Leistungsfähige Tragkraftspritzen fördern pro Minute gewaltige drei Kubikmeter Grundwasser aus rund siebeneinhalb Metern Tiefe – und dies mit voller Schüttung fast eine Stunde lang.

Bald sind sämtliche vier "Verletzte" in Sicherheit und werden von Feuerwehr- sowie Rettungssanitätern erstversorgt, bis Einsatzleiter Christian Schärtl sämtlichen 89 Feuerwehrdienstleistenden offiziell Entwarnung gibt.

Es war zwar nur eine Herbst-Großübung im Rahmen der landesweiten Brandschutz- und Aktionswochen. Aber der fingierte Einsatz war an vorprogrammierter Dramatik hinsichtlich Einsatz-Objekt im Außenbereich mit Schweinestallungen, Kunstdünger-Lagern sowie Schmierstoff-Depots kaum zu überbieten.
"Sehr großes Brandobjekt mit umfangreichem Gefahren-Potenzial, vor allem jedoch akut gefährdete Personen und Tiere: Mit gut geplanten, richtig erteilten Kommandos gelang der Einsatz- sowie Abschnittsleitung ein zügiger Brandeinsatz, bei dem letztlich Menschenleben gerettet und eine Brand-Ausweitung verhindert wurde", bescheinigte Kreisbrandinspektor Peter Högl bei der Abschluss-Besprechung allen Beteiligten einen "durchwegs erfolgreichen Übungseinsatz". Rund einen Kilometer vom nächsten Unterflur-Hydranten in Prenzing entfernt, maß Högl speziell der vollauf gesicherten Wasserversorgung durch den neuen Pimshofer Löschbrunnen eine große Bedeutung bei. Wegen "starker Verrußung" betrachtete Kreisbrandmeister Michael Dörner die "zügige Rettung verletzter Personen" als Kernelement der Übung.

Vielen Dank an Herrn Nöbauer von der PNP für die bereitstellung der Bilder und den tollen Bericht